Studierende und Alumni berichten
- Welche Möglichkeiten bietet das Auslandssemester?
Simon Funken, Absolvent des Vorgängerstudiengangs International Operations and Logistics Management 2018
„Das Wirtschaftsingenieursstudium hat mich besonders aufgrund der internationalen Ausrichtung angesprochen. Während des Studiums Zeit im Ausland zu verbringen sah ich als Chance, mich sowohl persönlich weiterzubilden, als auch in einem neuen akademischen Umfeld zu studieren.
Die Vorbereitung auf das Auslandssemester startete Anfang des dritten Semesters an der ESB mit einem freiwilligen Kurs über Sprache, Land und Kultur Malaysias. Im darauffolgenden Praxissemester wurde der Visaprozess gestartet und durchgehend von der Programmkoordinatorin des Double Degrees begleitet. Die zentralisierte Absprache mit der UMP vereinfachte sowohl den Visaprozess als auch die generelle Kommunikation mit der UMP.
Der größte Unterschied zwischen dem Studienalltag in Malaysia und dem an der ESB ist, dass sich das Leben an der University Malaysia Pahang fast vollständig auf dem Campus abspielt. Sowohl Wohnheime, als auch Restaurants und kleinere Läden befinden sich in direkter Nähe zu den Vorlesungsräumen. So fährt man meist nur am Wochenende in die Stadt, allerdings trif man dafür vor Ort auch immer wieder spontan auf bekannte Studenten. Die größte akademische Herausforderung war, dass die UMP einen großen Fokus auf Continuous Assessment legt, anstatt wie die ESB auf die Klausuren am Ende des Semesters. Dies fordert einen höheren kontinuierlichen Zeitaufwand unter der Woche. Man gewöhnt sich allerdings nach kurzer Zeit an die Umstände und erkennt auch die Vorteile des neuen Systems.
Der Anschluss an die Vorlesungen in Malaysia verlief weitestgehend reibungslos. Da die Vorlesungen auch in Reutlingen auf Englisch waren, gab es keine sprachlichen Probleme. Die bisher im Studium an der ESB erworbenen Kenntnisse hatten mich gut auf die Vorlesungen an der UMP vorbereitet. Das Auslandssemester hat mich in meinem Plan bestärkt, in der Zukunft in einem international ausgerichteten Unternehmen zu arbeiten. Zudem wurde meine Neugier bestärkt, andere Kulturen über einen längeren Zeitraum hinweg besser kennenzulernen."
- Wie verläuft die Praktikumsphase?
Corinna Bosse, Absolventin des Vorgängerstudiengangs International Operations and Logistics Management 2019
„Für die Praktikumsphase bieten sich verschiedene Bereiche an. Zum einen natürlich das große Feld Logistik, von Logistikplanung über Intralogistik und Extralogistik bis hin zu Supply Chain Management. Zum anderen besteht aber auch die Möglichkeit eher in Richtung Consulting zu gehen. Auch was die Branchen angeht ist man flexibel, denn Logistiker braucht man in der Automobil- oder Pharmaindustrie ebenso wie bei Lebensmittelherstellern und in vielen anderen Wirtschaftszweigen. Auch Logistics-Service-Provider sowie Transportfirmen oder Speditionen gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Bezüglich des Bewerbungszeitraumes würde ich empfehlen, sich ab ca. 6 Monaten vor Beginn des Praktikums zu bewerben. Ich selbst habe im Februar Bewerbungen geschrieben, bis April Vorstellungsgespräche absolviert und mein Praktikum dann im September begonnen. Im Vergleich zu Kommilitonen war das sehr früh, doch ich wollte das Thema noch vor Beginn des nächsten Semesters geklärt haben. Bei Schwierigkeiten bei der Praktikumssuche kann man sich immer an den Studiendekan, die Studiengangs-Beauftragten oder das Career Center wenden.
Aufgrund meiner Erfahrungen als Werkstudentin war ich in meiner Praktikumsphase in verschiedenen Abteilungen. Das fand ich positiv, denn so habe ich einen Einblick in viele Prozesse und Teilprozesse entlang der Versorgungskette bekommen – angefangen mit dem Einkauf über Kontraktlogistik bis hin zu Intralogistik. Generell ist das Praktikum eine sehr gute Möglichkeit, das im Studium erworbene Wissen anzuwenden und alle Module miteinander zu verbinden. Der „Wiedereinstieg ins Studium“ hängt meiner Meinung nach schwer vom Ort, der Kurswahl und dem Aufwand im anschließenden Auslandssemester ab. Es ist definitiv eine Umstellung, aber wenn man einfache Kurse gewählt hat, ist diese nicht so groß. Ich selber hatte eher schwierige Kurse und diese auf Spanisch und musste deswegen relativ viel Zeit für die Uni aufwenden. Künftig möchte ich noch praktische Erfahrungen in den Bereichen Logistikplanung, Supply Chain Management und Change Management sowie Quality Management sammeln.
Mein erstes Praktikum in Deutschland habe ich von September 2016 bis Februar 2017 bei der ZF Friedrichshafen AG am Standort Schweinfurt absolviert."
- Wie haben Sie vom Studium an der ESB profitiert?
Amanda Takemura, Absolventin des Vorgängerstudiengang International Operations and Logistics Management 2020
Für meinen Bachelor allein nach Deutschland zu ziehen, war die größte Entscheidung, die ich je getroffen habe. Es war aber auch die intensivste, herausforderndste, aufschlussreichste und beeindruckendste Erfahrung meines Lebens.
Anfangs…
…strauchelte ich durch meinen Alltag im Ausland…
…hatte ich Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache…
…waren meine ersten Vorstellungsgespräche erfolglos…
…bekam ich kaum ein Wort heraus…
…konnte ich auf wenig internationale Erfahrung zurückgreifen…
…später…
…wusste ich die deutsche Bürokratie zu schätzen…
…bestand ich meine C1-Deutsch – Prüfung…
…erhielt ich die Möglichkeit, für so viele eindrucksvolle Unternehmen zu arbeiten…
…wurde ich Vizepräsidentin der Studierendenvertretung, Tutorin, Teamsprecherin und konnte mein erstes Start-Up gründen…
…machte ich ein Praktikum in Dänemark, nahm ich an einem Austauschsemester mit China teil und bereiste mehr als 50 Länder…
…engagierte ich mich als freiwillige Feuerwehrfrau…
…verteidigte ich erfolgreich meine Thesis.
Ich bin so dankbar für diese Herausforderungen, von denen ich lernte, mich neuen Situationen anzupassen. Vor allem lernte ich aber, optimistisch und beharrlich zu bleiben, auch wenn manche Dinge nur zäh liefen und ich unglaublich oft ans Aufgeben dachte.
Vier Jahre und keinen einzigen Dollar später, kann ich nun mit Stolz sagen: Ich habe bestanden.
Ein großes Dankeschön an die ESB Business School und an jeden, der mich auf dieser Reise unterstützt hat!
Ich bin schon so gespannt darauf, was die Zukunft für mich bereithält.