07.07.2022
Projekte von heute, Ideen für morgen
Abschlusspräsentationen des Studiengangs MSc Operations Management wieder in Präsenz
Am 7. Juli 2022 präsentierten die Studierenden des MSc Operations Management die Ergebnisse ihrer Abschlussprojekte vor. In dem Projekt-Master beschäftigten sich die Studierenden unter anderem mit einer nachhaltigen und smarten Citylogistik, der Erschließung neuer Zielgruppen und den Vorteilen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz (KI) für Unternehmen. Die Präsentationen fanden in diesem Sommer erstmals wieder in Präsenz statt.
BEE Medic GmbH - Handlungsempfehlung zur Implementierung eines neuen ERP-Systems bei einem mittelständischen Medizintechnikunternehmen
Die BEE Medic GmbH entwickelt und vertreibt High-End-Systeme für die nicht-invasive Neurotherapie und -diagnostik. Mit einem Enterprise-Ressource-Planning-System (ERP-System) speichert das Unternehmen viele betriebsrelevante Daten. Das aktuelle System weist allerdings an mehreren Stellen Schwächen auf. Das neunköpfige Projektteam erarbeitete daher eine Handlungsempfehlung zur Implementierung eines neuen ERP-Systems. Dazu modellierten die Studierenden zunächst die Ist-Prozesse des Unternehmens, um Schnittstellen und Verantwortlichkeiten übersichtlich darzustellen. Darauf aufbauend definierte das Team mit dem Unternehmen in Workshops und Einzelterminen Anforderungen, die ein neues ERP-System erfüllen sollte. Der daraus abgeleitete Anforderungskatalog bildete die Grundlage für das Lastenheft. Nach einer ausgiebigen Marktanalyse verglichen die Studierenden die Services verschiedener ERP-Systemanbieter mit den Anforderungen aus dem angefertigten Lastenheft. Mittels einer Short-List und eines Benchmarks konnten die Studierenden eine Handlungsempfehlung über die zutreffendsten ERP-Systemanbieter abgeben.
Robert Bosch GmbH - Digitalisierung und Automatisierung in der Sensorfertigung
Die globalen Megatrends Digitalisierung und Automatisierung spielen eine immer wichtigere Rolle für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Das sechsköpfige Projektteam erarbeitete und evaluierte gemeinsam mit dem Backend der Halbleiterfertigung der Robert Bosch GmbH die Digitalisierungs- und Automatisierungspotenziale in diesem Bereich. In kleineren Teams arbeiteten die Studierenden an diversen Projekten mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. Die Projekte zielten ab auf die Erhöhung der Prozesstransparenz und die Reduzierung von manuellem Aufwand durch vollautomatisierte Berichterstattungen für die Verantwortlichen in der Produktion. Zur Umsetzung der Digitalisierungsprojekte führten die Teams unter anderem Datenauswertungen mittels SQL und Python durch und analysierten und optimierten verschiedene Prozesse anhand von Visualisierungs-Tools.
Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG - Entwicklung eines Strategiekonzeptes für den Eintritt in den B2B-Markt
Die Stabilität und die Entwicklung jedes Geschäfts hängt heutzutage nicht nur von den Produkten, sondern auch in hohem Maße von der Kundenloyalität ab. Neue Kundengruppen zu adressieren, ist dabei eine spannende Herausforderung, die unterschiedlichste Analysen und Maßnahmen erfordert. Für das mittelständische Familienunternehmen Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG erstellten die acht Studierenden ein strategisches Konzept, um eine neue Zielgruppe zu erschließen. Das Ziel der Studierenden ist dabei, ein tieferes Verständnis für die potentiellen Kunden, deren Bedürfnisse, Lebensstile und Kaufmotive zu erhalten. Mit verschiedenen wissenschaftlichen Tools wie einer Umfrage und umfassenden Marktanalysen untersuchen und bewerten sie die aktuelle Situation. Im Anschluss entwickeln sie Handlungsempfehlungen für das weitere Vorgehen, um einen erfolgreichen Einstieg in das neue Marktsegment zu ermöglichen.
Konzipierung einer Citylogistik
Schlechte Luftqualität, verstopfte Innenstädte und ein stetig wachsendes Paketaufkommen - mit diesen Problemen beschäftigte sich das sechsköpfige Projektteam unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer. Ziel war die Konzipierung einer zukunftsorientierten Citylogistik. Basierend auf Recherchen, wissenschaftlichen Methoden sowie Erfahrungen der Logistikexperten des an der ESB Business School bereits angelaufenen Projekts deliveRT und der Böblinger pakadoo GmbH erarbeiteten die Studierenden einen Business-Plan. Dieser beinhaltete unter anderem die Dimensionierung eines in der Innenstadt gelegenen Micro-Hubs, Paketzustellung auf der letzten Meile und die Installation von Paketschränken für die Kunden. Hierfür ermittelte das Team die anfallenden Kosten und machte sich Gedanken zu potenziellen Erlösmöglichkeiten. In dem Projekt entwickelten die Studierenden innovative Ideen und neue Ansätze, von denen Städte mit entsprechenden Voraussetzungen profitieren können.
iFAKT GmbH und Fraunhofer IPA - Entwicklung eines physischen Demonstrators für eine echtzeitorientierte Wertstromanalyse
Was bedeutet eigentlich „echtzeitorientierte Wertstromanalyse“ und wie kann es gelingen, aktuelle Daten im Wertstrom transparent zu erfassen? Mit dieser Fragestellung befassten sich sechs Studierende in Zusammenarbeit mit der iFAKT GmbH und dem Fraunhofer IPA im Rahmen des Forschungsprojekts ECOWERT. Im Fokus des Projekts steht der Bau eines physischen mobilen Demonstrators, der als Proof-of-Concept (Machbarkeitsnachweis) für die digitale Wertstromanalyse dient. Der Demonstrator simuliert die drei Produktionsprozesse Gießen, Fräsen und Drehen. Aufgrund eines integrierten Rundlaufs erfasst er kontinuierlich Daten verschiedenster Sensoren und stellt diese mit einer integrierten Schnittstelle in der Software VSM 4.0 dar. Zusätzlich ist es möglich, einzelnen Prozessschritten bestimmte Ereignisse zuzuordnen und daraus resultierende Kennzahlen laufend zu aktualisieren. Alleinstellungsmerkmal des Demonstrators ist, dass er modular aus diversen Legokomponenten aufgebaut ist, was einen leichten Transport zu Besuchen bei Kunden und auf Messen gewährleistet.
LUMITRONIX® LED-Technik GmbH - Entwicklung einer Markteinführungsstrategie für LumProtect©
Viele flexible elektronische Baugruppen benötigen aufgrund ihrer Empfindlichkeit einen besonderen Schutz, um Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder mechanischen Belastungen standzuhalten. Bislang kommen hierbei konventionelle Beschichtungs- oder Vergussmethoden zum Einsatz. Das Unternehmen LUMITRONIX in Hechingen wird Ende des Jahres mit der neuartigen Laminierungstechnologie LumProtect® eine innovative Schutzmethode für flexible elektronische Baugruppen auf den Markt bringen, welche die Vorteile der herkömmlichen Schutzmechanismen vereint. Für einen erfolgreichen Markteintritt erarbeitete das sechsköpfige Projektteam eine geeignete Markteinführungsstrategie. Die Studierenden identifizierten dazu die Anforderungen potenzieller Kunden, um die Marktreife der Produkttechnologie zu überprüfen. Sie führten außerdem eine Marktanalyse durch und konzeptionierten erste Marketingmaßnahmen. Die Studierenden stützten sich hierbei auf qualitative Kundeninterviews, quantitative Umfragen, Marktanalyseinstrumente sowie Bausteine des Marketingmanagements. Die Markteinführungsstrategie soll im letzten Quartal 2022 umgesetzt werden.
Tenthpin Management Consultants AG - Entwicklung eines Referenzmodells der digitalen Cell-and-Gene-Therapy Supply Chain
Oberstes Ziel der Cell-and-Gene-Therapy (CGT) ist es, zum Ursprung von Krankheiten vorzudringen, um sie in Zukunft zu verhindern. Dafür ist eine gut vernetzte und schnell funktionierende Lieferkette nötig. Besondere Herausforderungen sind hierbei die Einhaltung bestimmter Temperaturen sowie eine verkürzte Lebensdauer und die garantierte Nachverfolgbarkeit. In Kooperation mit dem Life-Science-Beratungsunternehmen Tenthpin entwickelte das sechsköpfige studentische Projektteam daher ein digitales Referenzmodell, welches als Standard für die Pharmabranche dienen soll. Aufbauend auf den Ergebnissen können mithilfe von Process- und Data-Mining individuelle Lösungen für die Kunden von Tenthpin generiert und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess auf Basis von BPMN 2.0 erzielt werden.
Werk 150 - Entwicklung hybrider Mensch-Maschine-Arbeitssysteme
Unter der Projektleitung von Frau Prof. Dr.-Ing. Vera Hummel und gemeinsam mit Mitarbeitenden des Werk150, der Fabrik auf dem Campus, entwickelte das studentische Projektteam zwei Demonstratoren für hybride Arbeitssysteme, um Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit von Mensch und Roboter zu untersuchen und aufzuzeigen. Der Demonstrator „Fashion-Retail-Assistance“ soll in Bekleidungsgeschäften zeitintensive Arbeitsprozesse übernehmen, insbesondere Laufwege. Das kollaborative Robotersystem mit integriertem fahrerlosen Transportsystem ist durch den Einsatz von Technologie zur optischen Erkennung und maschinellem Lernen in der Lage, das Einsammeln und Ausbringen der Kleidung selbstständig auszuführen. Dadurch bleibt mehr Zeit für Beratungen, was zu einem verbesserten Kundenerlebnis führt.
Das Szenario „ESBakery“ stellt eine mögliche Zusammenarbeit von Mensch und Roboter im Servicebereich von Bäckereien vor. Der Roboter ist hier behilflich beim Zubereiten und Bereitstellen von Kaffee und Gebäckstücken, wodurch sich die Servicekraft ganz dem Kunden widmen kann. Hierbei kommt ein stationärer Roboter zum Einsatz, welcher durch eine kapazitiven Sensorhaut bestens zur gemeinsamen Arbeit von Mensch und Roboter auf engem Raum geeignet ist.